Ja, was denn nun?
- Kathryn Supka

- 16. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Okt.
Dranbleiben und immer wieder aufstehen – oder doch loslassen?

Erst kürzlich wurde mir von jemandem, der mich sehr gut kennt 😊 gesagt: „Lass los!“Und das nicht zum ersten Mal… – auch wir, die andere coachen, sind nur Menschen und haben die gleichen Ups and Downs, in denen uns das Leben immer mal wieder gerne durchrüttelt.
Wie mein geliebtes zypriotisches Meer – manchmal schwimmt man schön im geraden, wellenfreien, kristallklaren Wasser, und alles passt: Geist, Körper und Seele sind im Einklang! Kaum zu glauben – so schön kann das Leben sein.
Ja genau, und dann kommt es! – das Yin vom Yang – man wird durchgerüttelt, alles wirbelt durcheinander, die Wellen prasseln von allen Seiten auf einen ein, man taucht kurz unter, japst nach Luft, wird aber auch zwischendurch getragen – von den Wellen, ganz ohne eigenes Zutun. Und dann, am nächsten Morgen im Meer – ist es, als wäre nichts gewesen.Leben eben.
Die ganzheitliche geistige/emotionale und auch körperliche Widerstandsfähigkeit ist ein nie endender Prozess – zweischneidig, aber man wird immer besser darin.
Denn Resilienz bedeutet nicht, nie zu fallen. Resilienz bedeutet, bewusst wahrzunehmen, wenn man fällt – und zu wissen, wie man nächstes Mal besser aufsteht.
Als alleinerziehende, geschiedene Mama –im Scheidungsdrama, mit zwei AD(H)S-Kindern, einer Autoimmunerkrankung, berufstätig, in ständiger Weiterbildung, immer in Erschöpfung – und zusätzlicher jahrelanger Einbindung in die Betreuung meines an Alzheimer erkrankten Vaters, usw., war das Leben über viele Jahre hinweg ein permanenter fight or flight-Modus.Aber auch ein Lernprozess: immer wieder aufstehen, dranbleiben, weitermachen, nicht loslassen, den Glauben an das Leben nicht verlieren, die Freude am Kleinen bewahren – egal was. Das hat mich durch vieles getragen, wo andere vielleicht längst aufgegeben hätten.
Dieses «Sich-Reinbeißen» hat natürlich auch seine Schattenseiten, und es hat viele Jahre gebraucht, bis ich die Balance gefunden habe – mit den Methoden, die man erst wieder lernen muss, nachdem man lange im Überlebensmodus war.Das Loslassen aber ist ein wichtiger Teil der Resilienz, denn das bewusste Distanzieren von Unabänderlichem oder einfach nur Stressigem ist essenziell, um emotionalen Druck abzubauen und weitergehen zu können.
Wenn man negative Gedanken, Ängste und Erwartungshaltungen (hallo, Imposter-Syndrom!) loslässt, kann man erst die Ruhe finden, sich wieder auf das einzulassen, was man wirklich beeinflussen kann – und genau dadurch wieder gestärkt weitergehen.Es ist ein innerer Befreiungsschlag, eine Akzeptanz der Situation, um wieder vorwärtsgehen zu können.
Akzeptanz – Achtsamkeit – Freiraum – Frieden – Neuanfang
Natürlich kann man eine Zeit lang eine Krise durchhalten, aber danach muss auch das Loslassen und die Erholungsphase, um mit neuer Kraft und Widerstandsfähigkeit weitermachen zu können. Ein nie endender, aber immer besser werdender Prozess – solange man die Achtsamkeit nicht verliert.
Und wie man so schön sagt: „Alle kochen nur mit Wasser“ – unser Weg ist eben so, wie er sein soll.
Also habe ich mir heute einen schönen Espresso mit Eis auf der Terrasse in der milden zypriotischen Sonne gegönnt – und siehe da:Das Loslassen ging gar nicht so schwer, und schon spüre ich wieder meine Kreativität – eine meiner Grundpfeiler für die Arbeit mit Menschen und ihren verschiedensten Lebenssituationen.
✨ Was hast du für Tipps, um loszulassen – damit im Alltag wieder alles in Fluss kommt?




Kommentare